ZUVERLÄSSIGUNDDERZEITVORAUS GeradeindieserschwierigenZeitzeigtsich,wernichtnuransichselbstdenkt,sondern sichauchfürseineMitmenscheneinsetzt.DerIGMetall-Betriebsratgehthiermitbestem Beispielvoran.Krisenmanagement,BeratungundSteuerungeinerAusnahmesituation gehörenzudenwichtigstenElementen.Deshalbweiterso-einfachMEGA-KLASSE! AberauchdieMenschlichkeitkommtbeiderIGMetallnichtzukurz.EineOrganisation, die mehr als notwendig ist und ALLEN Beschäftigten große Vorteile bringt. EINFACH MehrInformationen:einfach-igmetall.de

Inhalt Ausgabe 12 | Januar 2025 06 20 29 IG METALL TITELTHEMA IG METALL Wir machen Zukunft Die IG Metall-Vertrauens- leutekonferenz Tarifergebnisse Eine praktische Übersicht 22 30 IG METALL THE BEST 4 LAST Gewerkschaft - ist das gut oder kann das weg? Der Nutzen einer starken Gemeinschaft Die Zukunft ohne Mercedes-Benz Ist das wirklich so gewollt? 24 POLITICS & SOCIETY HQ INSIDE Digital Deutschland Der Digital-Gipfel 2024 - wir waren dabei Die Transformation bei Mercedes-Benz Blick auf Chancen, Risiken und not- wendige Qualifizie- rung 13 IG METALL Wer die Besten will... ...kommt an Frauen nicht vorbei 14 Who is Who im Betriebsrat Transparenz bei Personen und Aufgaben 18 LEGAL FRAMEWORK MATCH44 In Zeiten von Kosten- druck immerhin eine Weiterentwicklungs- möglichkeit 04 26 GOOD2KNOW Die richtige Vollmacht ist entscheidend Tipps zur Vorsorge 06

TITELTHEMA / Jan Knitz, Lucas Merkel Die Trans- formation bei Mercedes-Benz – Blick auf Chancen, Risiken und notwendige Qualifizierung Der Begriff "Transformation" ist seit Jahren in aller Munde. Dieter Zetsche betonte bereits Anfang 2017 die Bedeutung der digitalen Transformation: "Man kann den Fortschritt nicht aufhalten." Doch Transformation bedeutet weit mehr als nur Digitalisierung. Die Automobil- branche durchläuft einen beispiellosen Wandel, der Hersteller wie Mercedes-Benz zwingt, sich neu zu erfinden. Neben der bereits erwähnten Digitalisierung sind Elektromobilität, autonomes Fahren und Künstliche Intelligenz (KI) einige der prägendsten Schlagworte, die uns dabei in den Sinn kommen. Doch nicht nur auf technologischer Seite sind die Entwicklungen gigantisch. SAFe (Scaled Agile Framework), Expert Journey, Mobiles Arbeiten: Auch die Arbeitsorganisation an sich, die Art und Weise wie wir arbeiten, erlebt funda- mentale Veränderungen. Wenn wir den Fort- schritt also weder aufhalten wollen noch können – dann müssen wir ihn gestalten, prägen, erleben und begleiten. Andernfalls werden wir von ihm überholt...und im schlimmsten Fall überrollt. Wenn man sich aber über Jahre inmitten dieser Transformation bewegt, droht sie einen zu überwältigen. Deshalb lohnt es sich manchmal, einen Schritt zurückzugehen und diese Mammut- aufgabe mit etwas mehr Distanz und aus anderen Blickwinkeln zu betrachten und anzugehen. Was war noch gleich diese Transformation? Transformation bezeichnet grundlegende und dauerhafte Veränderungen von Strukturen, Prozessen und Zuständen innerhalb eines Systems. Es handelt sich um eine tiefgreifende und nachhaltige Umgestaltung, die bestehende Systeme nicht nur oberflächlich oder quantitativ verändert. Der Veränderungsprozess ist oft nicht linear und wird von verschiedenen Faktoren wie technologischen Innovationen, sozioökono- mischen Entwicklungen und ökologischen Her- ausforderungen beeinflusst. Die Trans-formation zeichnet sich durch eine hohe Komplexität und Unsicherheit aus, da sie sowohl strukturelle als 06

Die aktuelle Situation bei Mercedes-Benz TITELTHEMA / Jan Knitz, Lucas Merkel bestehende Muster gänzlich in Frage stellt. Ins- gesamt ist Transformation als ein mehrstufiger Prozess zu verstehen, bei dem durch die aktive Auseinandersetzung mit gegenwärtigen Krisen und Bedürfnissen zukünftige Lösungsräume erschlossen werden sollen. !auch kulturelle Dimensionen berührt und Die zunehmenden regulatorischen Anforde- rungen und der gesellschaftliche Druck zur Reduktion von CO2-Emissionen erfordern eine Reaktion. Mercedes-Benz muss verstärkt auf emissionsärmere und emissionsfreie Antriebs- konzepte umschwenken. Der steigende Konkur- renzdruck und die dynamischen Marktanforde- rungen machen eine digitale Vernetzung und Flexibilisierung der Produktionsinfrastruktur notwendig. Aber der Wandel begrenzt sich nicht nur auf Anpassungen an technologischen Ent- wicklungen, sondern markiert auch eine Neu- ausrichtung unseres Unternehmens – von einem traditionellen Automobilhersteller hin zu einem Anbieter nachhaltiger und digitaler Mobili- tätslösungen. Dabei betrifft dieser Transfor- mationsprozess alle Ebenen des Unternehmens: von der Forschung und Entwicklung über die Produktion bis hin zu nahezu allen bei uns in der Mercedes-Benz Zentrale angesiedelten Verwal- tungs- und Zentralfunktionen. Chancen und Risiken der Transformation Der Umstieg auf Elektromobilität, das Um- denken vom reinen Automobilhersteller zum Mobilitätsdienstleister und die Entwicklung von Softwarelösungen für autonomes Fahren eröff- nen neue Märkte und Umsatzmöglichkeiten. Nachhaltige Mobilität ist ein wachsender Sektor und Unternehmen, die frühzeitig investieren, können sich einen Wettbewerbsvorteil sichern. Durch die Digitalisierung und Automatisierung von Prozessen können diese effizienter und flexibler gestaltet werden, was zu einer Kosten- reduktion und zu einer schnelleren Anpassung an Marktbedürfnisse führt. Zudem stärkt eine nach- haltige Unternehmensstrategie die Markenwahr- nehmung, da Kunden und Partner zunehmend Wert auf Umwelt- und Klimaschutz legen. Dies kann die Kundenbindung aber auch die Attrak- tivität des Unternehmens für Investoren positiv beeinflussen. Diese tiefgreifenden Veränderungen er- fordern jedoch hohe Investitionen. Investitionen in neue Technologien und Produktionsstätten - und damit einhergehend - auch Investitionen in die Qualifizierung der Belegschaft. Diese enormen Kosten müssen durch die Gewinne aus den heutigen Erträgen gedeckt werden. Zusätzlich zu den Kosten, die unser Unternehmen durch die Entwicklung und die Produktion der heutigen 08

4. Ausreichende technische Infrastruktur und moderne Lernplattformen Der Zugang zu einer modernen technischen Infrastruktur ist unabdingbar, um Weiterbildung effektiv zu gestalten. Der Konzern muss die notwendigen Investitionen in Lernplattformen tätigen, die einfach zugänglich sind und von den Beschäftigten intuitiv genutzt werden können. Hier wurde mit Lernplattformen wie LinkedIn Learning und Udemy Business bereits einiges initiiert. Doch das genügt nicht: Es ist wichtig, dass wir bei Mercedes-Benz in eine einheitliche, benutzerfreundliche Plattform investieren, die die Lücke zwischen Theorie und Praxis schließt und allen Mitarbeitenden ortsunabhängigen Zugang zu Schulungsmaterialien und interaktiven Lern- formaten ermöglicht. 5.Verbindliche Partizipation der Arbeitnehmervertretungen Wir IG Metaller*innen fordern schon lange eine stärkere und verbindliche Einbindung der Arbeit- nehmervertretungen in die Konzeption und Gestaltung der Qualifizierungsmaßnahmen. Die TITELTHEMA / Jan Knitz, Lucas Merkel die die erforderlichen Kompetenzen festlegen und mit den Anforderungen der künftigen Arbeitswelt in Einklang stehen. Aus Sicht von uns IG Metall Betriebsrät*innen ist es entscheidend, dass Beschäftigte von Anfang an in diesen Prozess eingebunden werden, um sicherzustellen, dass ihre Bedürfnisse und das schon heute vor- handene Know-how Berücksichtigung finden. Die Planungen dürfen nicht im “Hinterzimmer” stattfinden! Eine transparente Kommunikation und eine frühzeitige Einbindung der Arbeit- nehmervertretungen sind zwingend notwendig, um das Vertrauen der Belegschaft (zurück) zu gewinnen. 2. Flexible und bedarfsorientierte Lernangebote Die Beschäftigten von Mercedes-Benz sind in ihrer Qualifikation und ihrem beruflichen Hinter- grund sehr heterogen aufgestellt. Daher fordern wir weiterhin, dass individualisierte Weiterbil- dungsprogramme unerlässlich sind, die auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Mitarbei- tenden zugeschnitten sind. Flexible Formate wie Online-Kurse, hybride Modelle und praxisnahe Präsenzworkshops sind wichtig, damit sich jede*r in seinem/ihrem eigenen Tempo weiterbilden kann. Dabei muss sichergestellt werden, dass für Schulungen im Betriebsalltag bewusst Zeit eingeräumt wird und diese im Rahmen der Arbeitszeit stattfinden, ohne zusätzliche Be- lastung für die Beschäftigten und ohne sonstige Einbußen. 3. Verankerung einer unterstützenden Lernkultur und verbindliche Management-Zusagen Eine Lernkultur, die den Fortbildungsbedarf der Mitarbeitenden anerkennt und fördert, ist das Herzstück einer fairen Transformation. Hierbei ist insbesondere das Management gefordert, aktiv Verantwortung zu übernehmen und die Beleg- schaft nicht nur zur Weiterbildung zu ermutigen, sondern diese auch nach Kräften zu unterstützen. Wir IG Metall Betriebsrät*innen fordern deshalb, dass Mercedes-Benz neben den bestehenden Vereinbarungen auch klare Richtlinien etabliert, die den Mitarbeitenden garantieren, dass ihre Lernanstrengungen gewürdigt und belohnt werden. Dies könnte etwa durch ein Zertifizie- rungssystem oder interne Anerkennungen geschehen, die für die Karriereentwicklung der Beschäftigten förderlich sind. 10

TITELTHEMA / Jan Knitz, Lucas Merkel „...umso wichtiger ist es, Trotz der vorliegenden Regelungen zwischen Arbeitgeber und Betriebsrat, der Bemühungen, eine moderne und zielgerichtete Lernkultur zu etablieren und der vielfältigen Angebote, die die Transformation durch eine umfassende Quali- fizierungsoffensive begleiten könnte, sehen wir IG Metall Betriebsrät*innen hier noch erhebliche Defizite. Sie gefährden nicht nur den Erfolg der Qualifizierungsoffensive, sondern generieren zusätzlichen unnötigen Druck bei den sowieso schon angespannten Beschäftigten. Transformation auf dem Rücken der Menschen im Betrieb in Form von Leistungsverdichtung, Stellenabbau, Verlagerungen und dem Spiel mit Sorgen, Ängsten und Nöten der Beschäftigten ausgetragen wird. Der angerichtete Schaden ist nicht konkret zu beziffern, aber mittel- und langfristig immens. Ein Blick in die Zukunft Die Zukunftsaussichten für Mercedes-Benz hängen maßgeblich davon ab, wie konsequent und nachhaltig sich unser Unternehmen im Bereich Qualifizierung engagiert. Eine so umfassende Transformation kann nur dann erfolgreich sein, wenn die Beschäftigten nicht nur informiert, sondern aktiv in den Wandel eingebunden werden. Wer eine neue Lernkultur etablieren möchte, von der unser zukünftiger Erfolg abhängt, muss die Veränderung vorleben und erlebbar machen. Es darf sich dabei nicht nur um leere Worthülsen handeln. Denn die Risiken sind hoch! Ohne gezielte Maßnahmen droht der Verlust wertvoller Kompetenzen der Beschäf- tigten, die unser Unternehmen in den letzten Jahrzehnten so erfolgreich gemacht haben. Darüber hinaus droht eine Demotivation der Belegschaft und schwächt letztlich nur unsere eigene Wettbewerbsfähigkeit. dass wir gerade dort, wo wir das Steuer in der Hand haben, die Weichen richtig stellen... Die Zukunftsfähigkeit unseres Unternehmens steht und fällt mit der Bereitschaft, die Belegschaft aktiv in den Wandel einzubinden und die dafür notwendigen Investitionen in eine moderne Lernkultur bereitzustellen. Nur durch eine faire und partnerschaftliche Gestaltung der Transfor- mation können wir die Potenziale der Digitali- sierung und Elektromobilität voll ausschöpfen – und dabei gleichzeitig die Interessen der Beschäf- tigten wahren. Eine nachhaltige Transformation erfordert aus unserer Sicht, dass niemand auf der Strecke bleibt. Dies schließt nicht nur fachliche Qualifizierungen ein, sondern auch die Förderung sozialer und methodischer Kompetenzen, die im Kontext eines dynamischen Wandels immer wichtiger werden. Eine solche Neuausrichtung kann nur dann gelingen, wenn die Beschäftigten als gleichwertige, sachkundige Partner wahrge- nommen werden und eine transparente Kom- munikation auf allen Ebenen des Unternehmens stattfindet. So könnten wir bei Mercedes nicht nur unsere Marktposition stärken, sondern auch eine Vorbildrolle in der Branche einnehmen, wenn es um die soziale Verantwortung und den fairen Umgang mit der Belegschaft geht. Dafür setzen wir IG Metall Betriebsrät*in-nen uns gemeinsam ein. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, nichts ist so beständig wie der Wandel. Doch in diesen turbulenten Zeiten gab es stets eine Konstante, die es uns möglich gemacht hat, trotz aller Herausforderungen erfolgreich zu bleiben: Es sind die Beschäftigten, die unsere Produkte erdacht, geplant, gebaut, an den Kunden gebracht und nachgehalten haben. Nicht auf dem Rücken der Belegschaft Die externen Umstände haben wir nicht immer in der Hand und können auf diesen auch nur bedingten Einfluss nehmen. Umso wichtiger ist es, dass wir gerade dort, wo wir das Steuer in der Hand haben, die Weichen richtig zu stellen! Der Schaden, der bei unseren Kolleginnen und Kollegen angerichtet wird, ist inzwischen katastrophal. Sei es durch sinkendes oder gar fehlendes Commitment in der betrieblichen Weiterbildung, aber auch, wenn die Last der 12

HQ INSIDE / Bettina Stadtmüller, Ralf Tietze Who is Who im Betriebsrat Der Betriebsrat spielt eine zentrale Rolle in der Mitbestimmung und Vertretung Ihrer Interessen als Mitarbeiter*in innerhalb des Unternehmens. Wenn der Begriff „Betriebs- rat“ genannt wird, ist auch bei uns in der Zentrale nicht immer klar, was genau da- mit gemeint ist. Eine einzelne Person? Ein ganzes Gremium? Wer ist denn da eigentlich Ansprechpartner für welche Themen – oder bearbeitet jede*r alles? Wenn Fragen auftauchen, ist es für die mei- sten Beschäftigten schwierig, gleich die rich- tige Betriebsrätin oder den passenden Be- triebsrat mit Knowhow zu finden. Ab jetzt nicht mehr, wir IG Metall Betriebsrät*innen sorgen für Transparenz und klare Infos. In der Mitte unseres Magazins erkennen Sie auf einen Blick Ansprechpartner*innen für genau Ihr Gebäude im Neckartal oder Filderraum. Basics – Mitwirkung und Mitbestimmung Die Aufgaben des Betriebsrats sind im Be- triebsverfassungsgesetz (BetrVG) festgelegt, mit klaren Aufgaben und Funktionen. Be- triebsrät*innen haben z. B. das Recht, bei bestimmten Angelegenheiten mitzuwirken und mitzubestimmen. Das umfasst unter anderem: // Personelle Angelegenheiten: Bei Einstel- lungen, Versetzungen und Kündigungen hat der Betriebsrat ein Mitbestimmungs- recht. Er kann zustimmen oder wider- sprechen und hat das Recht, eigene Vorschläge zu machen. // Soziale Angelegenheiten: Der Betriebsrat kann bei Fragen der Arbeitszeit, Pausen- regelungen, Urlaubsplänen und betrieb- lichen Sozialleistungen mitbestimmen. // Wirtschaftliche Angelegenheiten: In größeren Unternehmen wird der Be- triebsrat über den Wirtschaftsaus- schuss über die wirtschaftliche Lage und Entwicklung des Unternehmens informiert und wirkt bei wirtschaft- lichen Entscheidungen mit. 14 Der Betriebsrat überwacht die Einhaltung von Gesetzen, Tarifverträgen, Betriebsver- einbarungen und Unfallverhütungsvor- schriften. Er sorgt dafür, dass die Rechte der Arbeitnehmer*innen gewahrt bleiben und dass die Arbeitsbedingungen den gesetzlichen und tariflichen Vorgaben entsprechen (siehe dazu § 80 BetrVG, Allgemeine Aufgaben eines Betriebsrates). Das klingt ziemlich umfangreich? Ja, das ist es auch. Um den vielen Themen und Aufgaben verantwortungsvoll gerecht zu werden, ist Wissen und Sachverstand notwendig. Deswegen ist es uns IG Metall Betriebs- rät*innen auch so wichtig, die umfassend angebotenen Schulungen, Qualifizierungen und Kurse unserer Gewerkschaft zu nutzen. So sind wir als „Generalist*innen“ in der Lage, bei allen gängigen Themen zu beraten. Zusätzlich haben wir individuelles Fach- wissen und Themenschwerpunkte, die wir unter anderem in den Ausschüssen des Betriebsrats-Gremiums und bei Einzel- beratungen einbringen. Der Betriebsrat wirkt aktiv an Maßnahmen des Arbeits- und Gesundheitsschutzes mit. Er achtet darauf, dass die Arbeitsplätze sicher gestaltet sind und dass die Gesund- heit der Arbeitnehmer*-innen geschützt wird. Dazu gehört auch die Überwachung der Einhaltung von Arbeitsschutzvorschrif- ten, darum kümmert sich der Ausschuss Arbeitssicherheit, Umwelt und Gesundheit. Die Ausschüsse des Betriebsrats Zentrale // Der Betriebsausschuss (BA) ist be- triebsverfassungsrechtlich zuständiger Verhandlungspartner des Betriebsrates mit der Geschäftsleitung. Unsere Mit- glieder: Ralf Tietze und Matthias Baur. // Der Ausschuss Personal und Organisation (APO) ist Ansprech- und Verhandlungspartner zum Personal- und Organisationsbereich. Unsere Mitglieder: Lucas Merkel, Ralf Tietze, Martina Uhl, Christoph Baumbach, Eberhard Schöff- ler. // Der Entgeltausschuss (EGA) ist An- sprech- und Verhandlungspartner zu allen Entgeltfragen. Unsere Mitglieder: Lasse Thies, Lucas Merkel, Zuhal Holz, Ralf Tietze. // Der Ausschuss Arbeitssicherheit, Umwelt und Gesundheit (AUG) ist Ansprech- und Verhandlungspartner des Arbeitgebers oder dessen Beauftragten (z. B. Sicherheits- und Umweltmanagement oder Werksärztlichen Diensten) in Bezug auf Arbeitssicherheit, Umweltschutz und Gesundheit. Unsere Mitglieder: Isabelle Ehrlich, Bettina Stadtmüller. // Der Ausschuss für Bildung und Qualifizierung (ABQ) ist Ansprech- und Verhandlungspartner aller für Bildungs-, Qualifizierungs- und Personalentwick- lungsthemen im Betrieb Zentrale. Unsere Mitglieder: Lisa Spies, Jan Knitz, Lasse Thies. // Der Ausschuss für Soziales, Gleichbe- handlung und Vielfalt (ASGV) ist An- sprech- und Verhandlungspartner für Sozialmaßnahmen und Verpflegungs- belange. Zudem ist er Ansprechpartner der Geschäftsleitung und der zuständigen Stellen zu den Themen Gleichbehandlung, Frauenförderung und Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Unsere Mitglieder: Isabelle Ehrlich, Iris Luppold, Zuhal Holz. // Der Ausschuss für Arbeitspolitik (AAP) ist Ansprechpartner in allen Fragen der Arbeitspolitik im Zusammenhang mit der Anwendung von arbeitspolitischen Me- thoden wie z. B. Scaled Agile Framework (SAFe). Unsere Mitglieder: Eberhard Schöffler, Stephan Padinka. // Der Ausschuss für Ideenmanagement (IDM) nimmt alle Rechte des Betriebsrats wahr, um zu den Themen "Betriebliches

HQ INSIDE / Bettina Stadtmüller, Ralf Tietze Zuhal Holz Lucas Merkel Vaihingen Haus A, Kodak, 137/1, Höschle Ralf Tietze Global Training, Vaihingen Haus C, KNV, Rasta�, Sonsge Standorte Iris Luppold Vaihingen Haus B Be�na Stadtmüller Vaihingen Haus D Eberhard Schöffler Marna Uhl Isabelle Ehrlich 16

HQ INSIDE / Christoph Baumbach, Lucas Merkel MATCH44 MATCH44 18 Wenigstens eine Weiterentwicklungs- möglichkeit

IG METALL / Bettina Stadtmüller WIR MACHEN ZUKUNFT Die IG Metall Vertrauens- leutekonferenz 2024 Vom 26. - 28.09.2024 fand die zentrale Vertrauensleutekonferenz der IG Metall im KAP Europa in Frankfurt unter dem Motto „WIR MACHEN ZUKUNFT.“ statt. 14

IG METALL / Isabelle Ehrlich "Wieso sollte ich Gewerkschaftsmitglied sein, kostet doch Geld?" Diese Frage hört man selten in den Produktionshallen, dafür umso häufiger in den Büros. Kein Geheimnis, der Orga- nisationsgrad (also die Anzahl der Mitarbeitenden, die Mitglied sind zum Verhältnis der Gesamtsumme), ist in An- gestelltenbereichen deutlich niedriger als bei unseren Kollegen und Kolleginnen im direkten Bereich. Doch wa- rum ist das so? Diese Frage beschäftigt mich… Vielleicht macht es Sinn, erst- mal mich selbst zu hinter- fragen. Warum bin ich denn Mitglied in der Gewerkschaft und was bewegt mich sogar dazu, mich weitergehend dafür zu engagieren? Kurz gesagt: Gemeinsam sind wir stark. Nur mit einer gro- ßen Masse und der Stärke der Gewerkschaft können wir es als Korrektiv gegen die Wirt- schaftsbosse aufnehmen, UNSERE Bedingungen für gute Arbeit durchsetzen und stetig verbessern. Außerdem ist Machen einfach krasser als nur Jammern und macht dabei noch richtig viel Spaß. Gewerkschaft ist gelebte De- mokratie und echte Mitbe- stimmung. Networking Und auch ganz ehrlich gesagt: Ich mag es neue Menschen kennenzulernen, zu Netz- werken und eine gute Zeit auf Gewerkschaft - ist das gut oder kann das weg? Part II verschiedenen Veranstaltungen zu haben. Das erweitert meinen Horizont und der regelmäßige Blick über den Tellerrand der Mercedes-Bubble tut mehr als gut. Es gibt noch weitere Vorteile, die auch wirklich bereichernd sind, aber das würde zu weit führen. Bei Interesse sprecht mich doch einfach an. Genug von meiner persönlichen Sicht der Dinge. Was hält die Mehrheit denn nun davon ab? Ich hatte das Glück, darüber mit einer befreundeten Soziologin zu sprechen. Ihre Erläuterungen waren sehr interessant für mich. Sicherheit und Verantwortung In den direkten Bereichen der Produktion leben die Mitarbei- tenden eine tiefergehende Team-Beziehung. Rotationen sind weniger und teilweise ist es unabdingbar, auch auf die anderen aufzupassen. Da geht es um nicht weniger als Leib und Leben. Sicherheit und die Verantwortung füreinander schweißen zusammen - nicht das Individuum zählt, sondern die Gemeinschaft. Seit vielen Jahrzehnten funktioniert das auch als absolutes Erfolgsmodell. Anders wir Angestellten, die Kopfarbeitenden. Wir lernen zu Netzwerken, Stellen regelmäßig zu wechseln, Karriere zu machen - und das ganz allein. Wir brauchen nicht das Team, wir brauchen nur uns selbst dafür. Die IG Metall ist unsere starke Partnerin 22

POLITICS & SOCIETY / Lisa Spies Deutschland Deutschland Digital Digital Vom 21. bis 22. Oktober fand der Digital-Gipfel der Bundesregierung in Frankfurt am Main statt. Unter dem Motto „Deutschland Digital – Innovativ. Souverän. Inter- national“ haben über 1.800 Teilnehmende aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft über aktuelle Digitalthemen, Lösungsansätze zur digitalen Transformation und internationaler Zusammenarbeit diskutiert. Darunter waren auch wir vertreten - das Team IG Metall. Ich freue mich sehr, in meiner Rolle als Mitglied des bundesweiten Angestellten-Ausschusses der IG Metall ein Teil dieser Veranstaltung gewesen zu sein. Der Digital-Gipfel dient als Dialogplattform, um di- rekt mit der Bundesregierung in Kontakt zu treten. Wir haben vielfältige Anregungen bekommen, an der Gestaltung digitalpolitischer Zukunftsthemen mit- zuarbeiten und eigene Anliegen sichtbar zu machen. Hierbei wurde eine ausgewogene Mischung aus Innovation, Exklusivität, Transparenz, gesellschaft- licher Relevanz und persönlichem Networking geboten. Bundeskanzler Olaf Scholz, Bundesdigitalminis- ter Dr. Volker Wissing, Bundeswirtschaftsminis- ter Dr. Robert Habeck und weitere Mitglieder des Bundeskabinetts haben Fragen zu ihrer Arbeit im Bereich der Digitalpolitik beantwortet und gaben Einblicke in den Stand der Digitalisierung in Deutschland. Die Veranstaltung wurde außerdem von acht Platt- formen getragen, die Themen, Projekte und Expo- nate erarbeiteten und für die Präsentation vorbereit haben. Besonders beeindruckt hat mich als Be- triebsrätin und Gewerkschafterin die Plattform „Digitalisierung der Arbeitswelt“. 24

„ „ Das Wichtigste Die richtige Vollmacht ist ist Engagement entscheidend Iris Luppold Bettina Stadtmüller Eberhard Schöffler 26

auf welchem klar definiert ist, welche Art der Postsen- dungen die berechtigte Person für Sie entgegen nehmen darf. Vorlagen gibt es auf allen Postfilialen, die Vollmacht kann auch formlos schriftlich erstellt sein. PPaattiieenntteennvveerrffüügguunngg Mit einer schriftlichen Patientenverfügung können Sie im Fall Ihrer Einwilligungsunfähigkeit in medizinischen Angelegenheiten vorsorglich festlegen, in welcher Si- tuation bestimmte medizinische Maßnahmen durch- zuführen oder zu unterlassen sind. So können auch Wünsche zu noch nicht unmittelbar bevorstehenden Untersuchungen Ihres Gesundheitszustands, Heilbe- handlungen oder ärztlichen Eingriffen festgelegt werden. Mit der Patientenverfügung kann sichergestellt werden, dass Ihr Wille umgesetzt wird - auch wenn Sie das in der akuten Situation nicht mehr selbst äußern können (z. B. lebenserhaltende Maßnahmen aufrecht zu erhalten oder zu beenden). Hierzu hat die Verbraucherzentrale Unterlagen erstellt, die online heruntergeladen werden können. In diesem Wegbegleiter sind auch alle relevanten Formulare zur Selbsterstellung einer jeweiligen Vollmacht enthalten. Eine sehr gute Vorbereitung für den Termin beim Notar, um eine Generalvollmacht bzw. ein Testament beurkunden zu lassen. MMeeiinnee EEmmppffeehhlluunnggeenn Nehmen Sie sich einfach mal ganz bewusst die Zeit, diese so oft verdrängten Themen mit Vertrauten an- zusprechen. Aus meinen Erfahrungen kann ich Ihnen berichten, dass sich Ihr Mut lohnen wird. Unterschiedliche Meinungen, Ansichten und Empfin- dungen werden auch für Sie selbst immer klarer. So finden Sie den Weg, Ihre Wünsche stimmig und selbst- verständlich zu formulieren. Wenn Sie Fragen zum Thema Vorsorge und Vollmachten haben, kommen Sie bitte einfach auf mich zu. GOOD2KNOW / Iris Luppold Vorsorge mit solch einer Vollmacht agieren. Zweifel an einer ausgewählten Vertrauensperson gegenüber einer anderen Vertrauensperson können durch die formlose Bestellung eines Kontrollbetreuers im Sinne des Voll- machtgebers geprüft und geklärt werden. BBeettrreeuuuunnggssvvoollllmmaacchhtt,, BBeettrreeuuuunnggssrreecchhtt In der Vergangenheit war die Betreuungsvollmacht so verbreitet, dass unter Umständen durch einen be- auftragten Betreuer eine Person „entmündigt“ werden könnte. Die Aufgabe eines Betreuers ist es jedoch, im Falle Ihrer eigenen Handlungsunfähigkeit alle recht- lichen Angelegenheiten rechtzeitig zu veranlassen und für Sie vorsorgen zu können. Dabei gilt immer der Grundsatz: Der Wille und die Wünsche der betreuten Personen stehen immer im Vordergrund. In der Regel werden Betreuungsvollmacht besonders für ältere Menschen immer wichtiger, die absehbar auf mehr Unterstützung angewiesen sind. Ein Viertel der deutschen Bevölkerung ist heute älter als 60 Jahre, bereits 2030 wird es über ein Drittel sein. Auch bei jüngeren Menschen, die z. B. durch einen Unfall oder schwere Erkrankungen (z. B. Krebs etc.) erhebliche kognitive Beeinträchtigungen haben, sind sie genauso wichtig. BBaannkkvvoollllmmaacchhtt Mit solch einer Konto-, Depot-, Schrankfachvollmacht erhält eine Person Ihres Vertrauens auf alle bestehenden Konten Handlungsvollmacht im Sinne des Vollmacht- gebers. Sinnvoll bei Menschen mit Beeinträchtigungen, die den Weg zur Bank oder zu einem Schließfach ge- sundheitlich nicht mehr durchführen können. Kinder sollten generell eine Kontovollmacht bei der Bank Ihrer Eltern hinterlegt haben, um jederzeit Bargeld zur Ver- sorgung ihrer Eltern erhalten zu können. Auch eine zusätzliche Bank-Card erweist sich oft als sinnvoll. PPoossttvvoollllmmaacchhtt Eine Postvollmacht berechtigt eine Person Ihres Ver- trauens zur Entgegennahme von Postsendungen, die für Sie bestimmt sind. Eine solche Postvollmacht ist aber auch sinnvoll, wenn Sie sich für längere Zeit im Ausland aufhalten oder aus anderen Gründen (lange Klinikauf- enthalte) Ihre Post nicht in Empfang nehmen können. Auch bei Wohngemeinschaften aller Art kann eine derartige Vollmacht oft sehr nützlich sein. Hier müssen die bevollmächtigten Personen ein Schriftstück in Hän- den halten, das mit Ihrer Unterschrift versehen ist und 28

THE BEST 4 LAST / Stephan Padinka Eine Zukunft ohne Mercedes-Benz? weiterverfolgt, das Produktportfolio wird in den nächsten Jahren weiter zusammengestrichen (Reduzierung von Cabrios und Coupés, geplanter Wegfall der T-Modelle bei der C- und E-Klasse, Einstellung der A- und B-Klasse), weitere Fokussierung auf die Highend-Luxusfahrzeuge AMG, Maybach und G-Klasse. Weiß man im Vorstand eigentlich, dass die Reichen dieser Welt keine Elektrofahrzeuge möchten, sondern weiterhin hochpotente Benziner bevorzugen? So viel zur stagnierenden Elektrostrategie, die damit nicht zur Luxusausrichtung der Marke passen will. Auch in Sachen Oldtimer, die Herzstücke der Marke, will man sich künftig nur noch auf die prestigeträchtigen Fahrzeuge wie 300 SL Flügeltürer, McLaren SLR, Maybach und SL fokussieren. Wo bleibt auch da die Verbindung zu den Fahrzeugen, die in Deutschland die Zulassungszahlen für Oldtimer anführen (W 123, W 126, R 107/R129)? Überhaupt ist die Wahrnehmung der Marke Mercedes-Benz seit geraumer Zeit eher negativ, teilweise sogar unverständlich. In der Formel 1 läuft es seit letzter Saison im Grunde gar nicht mehr rund, die abgehobenen Werbeanzeigen in den Medien irritieren mehr als dass sie Heinz S. (Name der Redaktion bekannt) hat über 40 Jahre beim Daimler in Stuttgart gearbeitet. In dieser Zeit hat er mehr als 30 Fahrzeuge von Mercedes-Benz Members, anfangs im Kauf, später dann ausschließlich im Mietmodell übernommen und mit Freude gefahren. Begonnen hat er mit der W 123 Limousine, über den W 124 bis zum W 211, dem dann die B-Klasse folgte. Bis heute. Für seine Nutzung und die vielen praktischen Vorteile, welche diese Fahrzeuge vereinen, ist die B-Klasse das optimale Auto für den rüstigen Rentner. Mit großer Sorge schaut er nun aber auf die Zukunft, weil das Unternehmen beschlossen hat, diese Baureihe ersatzlos einzustellen. Was soll er dann fahren? Größer soll das Auto nicht mehr werden. Und wie soll er das künftig noch bezahlen? Diese Fragen stellen sich nicht nur ehemalige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, auch die aktive Belegschaft grübelt über die automobile Zukunft in der heimischen Garage. Die dunklen Wolken am Himmel über Mercedes-Benz kann keiner mehr wegdiskutieren. Ob in der Zeitung, in den Nachrichten oder auch im Internet. Es gibt nur negative Schlagzeilen, düstere Aussichten stehen dem Mercedesstern bevor. Weltuntergangsstimmung. Woher aber kommt das? Das 3. Quartal 2024 ist schlicht ein Desaster, da gibt es nichts zu beschönigen. Die Zahlen stimmen nicht (mehr). Warum? Nun, die Fokussierung auf China zeigt nun ihre Schattenseite, da die Absätze regelrecht wegbrechen. Die Gründe hierfür kann man an anderer Stelle umfassender und kompetenter nachlesen, da die Beleuchtung der Gesamtsituation den Rahmen dieses Beitrages sprengen würde. Die Strategie der Unternehmensleitung ist nach Aussagen von Finanzvorstand Harald Wilhelm unumstößlich und wird weiterverfolgt. Das bedeutet: Es bleibt beim Wegfall des Taxi-Geschäftes (Werbung von früher: „Willkommen daheim“), die Anzahl der Sonderfahrzeuge für Behörden wird drastisch reduziert (daher sind immer mehr bayerische Marken in Stuttgart auf Streife), der Verkauf der konzerneigenen Niederlassungen wird ohne Rücksicht auf die Auswirkungen unerbittlich 30

Let´s start the Engines Auch 2025 setzen wir uns wieder „Full Speed“ für Ihre Belange ein. Mit neuer Energie geht es für uns weiter in Richtung: Bessere Arbeitsbedingungen - faire Arbeit - faires Geld - zukunftssichere Arbeitsplätze - und und und... Sie können sich auf uns verlassen! Auf ein gemeinsames und erfolgreiches 2025! Ihre IG Metall Betriebsrät*innen