2 07|2024Aus dem Inhalt:75 Jahre – Demokratie und Mitbestimmung in Deutschland!Seite 3Vier Jahrzehnte klare Sicht!Scheibenwischer und 40 Jahre Kampf um die 35-StundenwocheSeite 4-5120 Jahre Werk Untertürkheim!Eine Reise durch die VergangenheitSeite 6-7Ein Versprechen an unsere Belegschaft!Mercedes-Benz eCampusSeite 8-9Sicher durch die Transformation!SICHER WERKSTATT und StatiONSeite 10-11Nicht zu Ende gedacht!Neues My HR Service ToolSeite 12-13Neuer BR: Timo EntenmannSeite 14-15Neuer BR: Cosimo AttorreSeite 16-17Wir fordern 7 Prozent mehr Geld!Tarifbewegung 2024Seite 18-19Wir kämpfen für unsere Niederlassungen!Aktionstag am 02. Juli 2024Seite 20Tag des Respekts!Deutschlandweite Aktion der GJAVSeite 20Liebe Kolleginnen und Kollegen, Dieses Jahr gibt es viele Gründe zu feiern! Wir feiern 120 Jahre Werk Untertürkheim – ein stolzes Jubiläum für unseren Traditionsstandort! 120 Jahre voller Innovation, Leidenschaft und Gemeinschaft haben unser Werk zu dem gemacht, was es heute ist: das Herzstück von Mercedes-Benz! Mehr dazu auf Seite 6-7.Seit 75 Jahren stützen wir uns dabei auf die tragenden Säulen unserer Verfassung und Tarifverträge! Seit einem Dreiviertel-jahrhundert sind Grundgesetz und Tarifvertragsgesetz die Basis unseres Handels, unserer starken Gemeinschaft und unserer Erfolge. Sie schaffen die Grundlage für die Rechte von Beschäftigten und Gewerkschaften! Mehr dazu auf Seite 3.Das Jubiläum unseres Standorts ist aber auch ein Ansporn dafür, auch das nächste Jahrhundert erfolgreich zu gestal-ten! Der neueröffnete Mercedes-Benz eCampus, steht für einen weiteren Schritt in die elektrische Zukunft! Er ist das Versprechen an unsere Belegschaft, dass Untertürkheim das Leitwerk und Kompetenzzentrum für Antriebe aller Art ist und bleibt! Mehr dazu auf Seite 8-9. Seit vier Jahrzehnten sorgt unsere Betriebsratszeitung Scheibenwischer für klare Sicht! Was Mitte der 80er als ein Medium zur Information und zum Austausch innerhalb des Werks begann, hat sich als feste Größe etabliert und die Geschichte „mitgeschrieben“. Einer der Meilensteine in der Geschichte unserer Arbeitswelt ist der legendäre Kampf um die 35-Stunden Woche, der sich dieses Jahr zum 40. Mal jährt! Mehr dazu auf Seite 4-5.Heute können wir stolz auf die Errungenschaften der Ver-gangenheit blicken. Wir feiern die Kraft der Solidarität und Entschlossenheit, die in den letzten 120 Jahren Fortschritt und gute Arbeitsbedingungen möglich gemacht haben. Nun ist es an uns, den Kampf in der heutigen Zeit weiterzuführen! Nur wenn wir Seite an Seite stehen, können wir die Zukunft besser gestalten. Die nächste Gelegenheit dazu haben wir in der kommenden Tarifrunde! Mehr dazu auf Seite 18-19.Erfolg ist kein Zufall – gemeinsam gestalten wir die nächsten Kapitel unserer Geschichte!

4 07|2024Im Wandel der ZeitJahrzehnte klare Sicht!Dieses Jahr feiern wir 39 Jahre scheibenwischer! Seit der ersten Ausgabe im Jahr 1985 hat sich viel verändert, aber eines ist gleichgeblieben: Unsere klare Sicht auf die Bedürf-nisse und Rechte der Belegschaft!Warum heißt der „Scheibenwischer“ eigentlich so?Ob Regen, Hagel oder Schnee, wenn man durch ein Unwetter fahren muss, sorgen gute Scheibenwischer dafür, dass die Sicht klar bleibt. Genau wie sein Namensgeber stellt auch unsere Betriebsratszeitung sicher, dass ihr stets den Durch-blick behaltet – egal wie turbulent die Zeiten sind.Der „Scheibi“ ist nicht nur ein Informationsmedium, sondern auch eine kritische Stimme im Unternehmen. Führungskräfte fürchten ihn, weil wir IG Metall Betriebsräte und Vertrauens-leute keine Scheu haben, darin Probleme anzusprechen, Kritik zu äußern und sichtbar zu machen, was gerade schiefläuft. Kolleginnen und Kollegen schätzen ihn, weil wir dadurch nicht nur Missstände aufdecken, sondern auch über aktuelle Pläne, Lösungen und andere interessante Infos auf dem Laufenden halten. Wer sind eure Betriebsräte? An welchen Themen ist man aktuell dran? Was fordern wir bei der nächsten Tarifrunde? Wie sehen die Ergebnisse aus? Gemeinsam werfen wir einen Blick hinter die Kulissen! Unsere GeschichteDie Geschichte des scheibenwischer begann in einer Zeit des Umbruchs. Die 80er Jahre waren geprägt von intensiven Arbeitskämpfen und bedeutenden Errungen-schaften, wie dem Kampf um die 35-Stunden-Woche, den wir mit großem Einsatz unterstützten. Was einst als ein Medium zur Information und zum Austausch innerhalb des Werks begann, hat sich über vier Jahrzehnte als feste Größe etabliert. Für uns ist der „Scheibi“ mehr als ein In-formationsblatt – er ist ein Symbol für Transparenz, Dialog und Gemeinschaft. Vier Jahrzehnte – vier Betriebsratsvorsitzende Gründungsvater des Scheibenwischers ist der ehemalige Betriebsrat Sigfried Oesterle. Auf seine Initiative hin, wur-de das Blatt 1985 ins Leben gerufen. Zu dieser Zeit hatte Helmut Funk das Amt des Betriebsratsvorsitzenden inne. In den nachfolgenden Jahrzehnten entwickelte sich die BR-Zeitung unter dem Vorsitz von Helmut Lense und Wolf-gang Nieke immer weiter. Sie navigierten uns durch die stürmischen Zeiten der 90er und 2000er Jahre. Seit 2019 hält Michael Häberle das Steuer in der Hand. Jahrzehnt um Jahrzehnt sorgt die IG Metall Fraktion dafür, dass der scheibenwischer mehr ist als nur Papier und Tinte!Auch das Logo hat sich im Laufe der Jahrzehnte immer wieder verändert. Der Schriftzug, wie ihr ihn heute kennt, schmückt seit September 2019 die Titelblätter!©Adobe Stock/fotoslaz1985Ausgabe 11995Ausgabe 1142005Ausgabe 2202019Ausgabe 346

6 07|2024Jahre Werk UntertürkheimEine Zeitreise durch unsere Geschichte Gute Arbeit, gutes Geld: Wie IG Metall und Betriebsrat Mercedes-Benz prägenCarl Benz entwickelt 1886 das erste Automobil der Welt, den Benz Patent-Motorwagen. Seine Firma, Benz & Cie., wurde 1883 gegründet und entwickelte sich schnell zu einem füh-renden Automobilhersteller. Parallel dazu arbeiteten auch Gottlieb Daimler und sein Partner Wilhelm Maybach an der Entwicklung von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren. 1886 stellten sie ebenfalls ein motorisiertes Fahrzeug vor. Ihre Firma, die Daimler-Motoren-Gesellschaft (DMG), wurde 1890 gegründet.1904 Entstehung Werk UntertürkheimDie Daimler-Motoren-Gesellschaft expandierte schnell und suchte nach einem geeigneten Standort für ein neues Werk. 1904 wurde das Werk in Stuttgart-Untertürkheim gegründet. Am 26. Mai 1904 zieht die Verwaltung der DMG von Cann-statt in das neue Werk Untertürkheim. Am 17. Oktober wird die Verlegung des Firmensitzes in das Handelsregister eingetragen. Nachdem 1903 ein Großbrand in den Werkshallen in Cann-statt alle Produktionsmaschinen zerstörte, begann die Pro-duktion im Dezember 1904 vorzeitig im Werk Untertürkheim.Bleistiftzeichnung der Daimler Motorengesellschaft1886 Die Anfänge des Automobils: Unsere GründerväterCarl BenzGottlieb Daimler & Wilhelm Maybach1904 startete in Stuttgart-Untertürkheim die Erfolgsge-schichte von Mercedes-Benz, doch ohne die Unterstützung und das Engagement von Arbeitnehmervertretern, wie der IG Metall und dem Betriebsrat wäre unsere Arbeitswelt heute ein ganz andere. Die IG Metall und der Betriebsrat setzen sich seit jeher dafür ein, dass die Beschäftigten bei Mercedes-Benz ei-nen sicheren und gut bezahlten Arbeitsplatz haben. Die Gewerkschaftsarbeit hat entscheidend zu Qualität, Innova-tion und Luxus der Marke Mercedes-Benz beigetragen, für die wir heute stehen. Die 35-Stunden-Woche, faire Löhne, unsere tariflichen Sonderzahlungen, Diversity und Chan-cengleichheit sind nur einige Meilensteine, die ohne die IG Metall undenkbar wären. Auch sprechen wir uns deutlich gegen Rassismus aus. Aber die Arbeit der Gewerkschaften und des Betriebsrats endet nicht an unseren Werkstoren. Auch international sind die Interessenvertretungen im Europäischen Betriebsrat und der Weltarbeitnehmerver-tretung stark vernetzt. Dieses Netzwerk ermöglicht einen zentralen Austausch und direkten Kontakt zum Vorstand, was für die weltweite Durchsetzung von Menschen- und Gewerkschaftsrechten bei Mercedes-Benz von unschätz-barem Wert ist. Seit Gründung des Werkes ist klar: Die Menschen, die in den Hallen von Mercedes-Benz arbeiten sind das Herz-stück des Unternehmens! Gemeinsam feiern wir 120 Jahre voller Erfolge und sehen einer vielversprechenden Zukunft entgegen!Dieses Jahr ist für das Mercedes-Benz Werk Stuttgart-Untertürkheim ein ganz besonderes: Unser Standort wird 120 Jahre alt. Ein Jubiläum, auf das wir stolz sein können – und das wir am 20. Juli bei unserem großen Fest gebührend mit euch und euren Familien und Freunden feiern! Wir werfen einen Blick auf die Geschichte unseres Traditionsstandortes.

8 07|2024Vor zwei Jahren wurde der symbolische Grundstein für den Mercedes-Benz eCampus gelegt. Seitdem ist viel passiert. Am 08. Juli 2024 wurde der Neubau offiziell eröffnet! Auf einer Fläche von mehreren Fußballfeldern, steht er mitten im Herzen des Untertürkheimer Werks. Mit unserem Betriebsratsvorsitzenden Michael Häberle haben wir über die Bedeutung gesprochen, die das neue Kompetenzzentrum für Batterietechnologien für unseren Standort hat.Michael, warum brauchen wir den eCampus?Der eCampus ist unser Sprungbrett, um den Standort Un-tertürkheim an der Spitze der technologischen Entwicklung zu halten. Er ist aber vor allem ein Magnet, um weitere zukunftsweisende Technologien anzuziehen! Unser ge-samtes Know-how in den Bereichen Batterie, Zellchemie und Elektrotechnik soll im eCampus gebündelt und weiter ausgebaut werden. Damit sichern wir unsere Vorreiterrolle als Leitwerk und Kompetenzzentrum für Antriebe aller Art.Wir brauchen uns nichts vormachen: Dort, wo geforscht und entwickelt wird, wird bestenfalls auch produziert! Sprich: Was im eCampus entsteht, kann in unseren Werkteilen und unseren eigenen Batteriefabriken industrialisiert werden! Deshalb ist es so wichtig, dass die Expertise bei uns ist und wir künftige Batteriegenerationen, selbst erforschen, entwi-ckeln und am Ende auch fertigen! Das ist ein entscheidender Schritt, um unsere Kompetenz in der E-Mobilität auszubauen und dadurch neue Arbeitsfelder zu schaffen.Es entstehen also neue Arbeitsplätze?Genau, es werden aber auch viele bestehende Arbeitsplätze abgesichert! Es entstehen vielfältige und neue Arbeits-bereiche, die sich auf die Zukunft der Batterietechnologie und E-Mobilität konzentrieren. Darüber hinaus betreiben wir die entsprechende Logistik und Instandhaltung in Eigenre-gie – für all das brauchen wir die richtigen Leute! Die Fachbereiche warten schon lange darauf, endlich loszu-legen. Jetzt ist es an der Zeit, die lang erwarteten Stellen zu besetzen und den Campus mit Leben zu füllen. Einerseits kommen Kolleginnen und Kollegen aus den konventionellen Bereichen zum Zug. Sie erhalten die Chance, etwas Neues mitzugestalten! Das heißt: Stammpersonal muss umge-schult und weiterqualifiziert werden. Gleichzeitig rechnen wir auch damit, dass mit dem Start des eCampus zusätzliche Stellen geschaffen und auch extern ausgeschrieben werden, um die vielen neuen Bedarfe zu decken. Zum Beispiel brau-chen wir Experten mit Spezialwissen zu Elektrotechnik oder Chemie. Angesichts des Fachkräftemangels ist es entschei-dend, dass wir die richtigen Talente an Bord bekommen!Die E-Mobilität läuft langsamer an als gedacht. Können wir nicht einfach weiter auf den Verbrenner setzen?Als Betriebsrat ist unsere Position klar: Wir müssen das eine tun, ohne das andere zu lassen. Wir bauen uns einerseits ein Standbein in der E-Mobilität auf und versuchen gleichzeitig so lange wie möglich vom Verbrenner zu profitieren. Aktuell zeigt sich, dass das genau der richtige Weg ist. Mittlerweile hat auch unser Vorstandsvorsitzender erkannt, dass wir flexibel bleiben müssen. Der Kunde ist Taktgeber und aktuell zeichnet sich ab, dass wir den Verbrenner noch bis weit in die 2030er Jahre hinein brauchen! Für uns bedeutet das: Wir gewinnen etwas mehr Zeit, um die Transformation an unserem Standort sauber zu organisie-ren. Die Transformation wird dadurch aber nicht gestoppt. Deshalb müssen wir bereit sein, wenn die Elektro-Ära voll einschlägt – egal ob durch politische Vorgaben oder weil der Markt es will. Wir sind momentan gut aufgestellt! Wie auch immer sich der Markt in den kommenden Jahren entwickelt – ein fixes Volumen von 1 Million fertig montierter Aggregate kommt aus Untertürkheim – egal ob konventionell oder elektrisch! So ist es mit der Werkleitung vereinbart. Wie sind wir denn im Bereich E-Mobilität aufgestellt? Welche Rolle spielt der eCampus dabei?Mittlerweile haben wir zwei Batteriefabriken in den Werk-teilen Hedelfingen und Brühl in Betrieb. In Hedelfingen fertigen wir Batterien für die Modelle EQS und EQE, während in Brühl die Batterieproduktion für unsere neue Plug-in-Hybrid-Generation im SUV-Bereich läuft. Letztes Jahr ist im eCampus bereits eine neue Fabrik zur Kleinserienfertigung von Lithium-Ionen Batteriezellen an den Start gegangen. Ende des Jahres starten wir außerdem mit der Fertigung und Montage unseres hauseigenen elektrischen Antriebsstrangs (eATS 2.0) – also der nächsten Generation für unsere neuen EQ-Modelle. Der eCampus soll als Dreh- und Angelpunkt die-nen, um den Austausch zwischen Forschung, Entwicklung und Produktion sicherzustellen. Mitten im Herzen von Untertürkheim„Der eCampus ist ein Versprechen an unsere Belegschaft!“Projektteam eCampus

10 07|2024Jetzt buchen: SICHERWERKSTATT und StatiON10!Transformation und Sicherheit erlebbar machen!Sie ist kaum wiederzuerkennen: Die ehemalige Ölkantine erstrahlt seit Kurzem im neuen Glanz. Statt Mittagessen, werden hier nun die Themen Arbeitssicherheit und Transformation serviert! Mit der SICHER WERKSTATT und StatiON10 wurden zwei spannende, interaktive Flächen für euch geschaffen! Hier bekommt ihr Zeit und Raum, euch intensiv mit diesen beiden Themen zu beschäftigen!Im Arbeitsalltag lauern oft Gefahren, die leicht übersehen werden können. Die SICHER WERKSTATT ist eine interaktive Erlebniswelt, die aus dem Projekt „Wir arbeiten SICHER!“ entstanden ist. Das Ziel dieser neu geschaffenen Fläche ist, euch die Chance zu geben, sich spielerisch und doch intensiv mit dem Thema Arbeitssicherheit auseinanderzusetzen. Sicherheit mit allen Sinnen erlebbar machen!Freut euch auf spannende Stationen, wie den Staplersimulator, mit dem ihr euch durch eine verkehrsreiche Lagerhalle schlängeln müsst sowie ver-schiedene Reaktionstests, die euch auf die Probe stellen. In einer VR-Station könnt ihr in die Rolle von Kolleginnen und Kollegen aus unterschiedlichen Werkteilen schlüpfen, um gefährliche Situationen zu identifizieren. Diese und viele weitere faszinierende Stationen warten darauf, entdeckt zu werden!Alltägliche Gefahrensituationen erkennen!An jeder Station steht IHR im Mittelpunkt: Lernt, mit unsicheren und gefähr-lichen Situationen besser umzugehen und sie richtig einzuschätzen. Testet euch selbst und erlebt AHA-Momente!Besuch in der SICHER WERKSTATT buchen! Das 2,5-stündige Erlebnis kann sowohl als Einzelbuchung, mit Kolleginnen und Kollegen aus anderen Bereichen, als auch in der Gruppe erlebt werden. Sprecht euch also am besten untereinander und auf jeden Fall mit eurer Führungskraft ab. Pro Veranstaltung sollten jedoch maximal 25 Teilnehmer dabei sein, um Wartezeiten zu vermeiden. Schließlich soll jeder die Chance bekommen, alle Stationen zu testen. Die Veranstaltung kann über LMS gebucht werden.>> Arbeitssicherheit – bei diesem Wort denken viele direkt an Verbote, Regeln und an die Frontalbeschallung bei der jähr-lichen Sicherheitsunterweisung. Die SICHER WERKSTATT zeigt auf spielerische Weise, dass Sicherheit uns alle angeht! <<Klaus Kaupert, Vorsitzender Ausschuss für Sicherheit & GesundheitStaplersimulator......VR-Station......Reaktionstests......und vieles mehr!

12 07|2024Zugang zum My HR Service – Theorie vs. PraxisDer Zugriff auf My HR Service wird über die App „my Work“ ermöglicht, die auf dem geschäftlichen oder privaten Smartphone installiert werden kann. Für den Zugang auf anderen Geräten, wie Notebooks, Tablets oder Linien-PCs ist die Ping ID erforderlich. Kolleginnen und Kollegen in der Produktion, die kein geschäftliches Smartphone, PC/ Note-book, Tablet haben, sollen wenn es nach dem Unternehmen geht, My HR Service, über die am Shopfloor zur Verfügung stehenden Linien-Geräte nutzen. Soweit der Plan! Doch es zeigt sich, dass hier seitens des Unternehmens mehrere Punkte nicht durchdacht und berücksichtigt wurden.Fehlende Zeit, mangelnde Diskretion und veraltete Geräte!In der Montage und Fertigung sind die Beschäftigten taktgebunden tätig. Sie können sich nicht einfach mal so, zwischendurch selbstständig Zeit freischaufeln und sich um HR-Service Themen kümmern. Das geht in der taktgebundenen Produktion nicht! Hinzu kommt, dass die Linien-Geräte teilweise veraltet und oft auch nicht funk-tionsfähig, beziehungsweise nicht in der erforderlichen Stückzahl vorhanden sind. Auch haben die Kolleginnen und Kollegen nicht die Möglichkeit sich diskret mit HR-Themen auseinanderzusetzen, da die Linien-Geräte sich oft direkt in der Produktionshalle, auf freier Fläche befinden und die Bildschirme für andere einsehbar sind.Faire Rahmenbedingungen sehen anders aus!Es ist unerlässlich, dass alle Mitarbeitenden, insbesonde-re die in der taktgebundenen Produktion, genügend Zeit während der Arbeitsstunden erhalten, um sich um ihre HR-Anliegen zu kümmern, ohne dass dies zu Lasten ihrer Erholungszeit oder der ihrer Kolleginnen und Kollegen geht. Es ist inakzeptabel, dass Beschäftigte vor Schichtbeginn oder nach Schichtende in langen Warteschlangen vor den Linien-PCs stehen müssen, um dann mit veralteten und defekten Geräten konfrontiert zu werden. Das Unternehmen muss dringend ausreichend moderne Geräte bereitstellen und eine diskrete Umgebung schaffen, damit Kolleginnen und Kollegen ihre HR-Anliegen vertraulich und effizient be-arbeiten können. Es darf nicht vorausgesetzt werden, dass diese Aufgaben in der Freizeit erledigt werden.Qualifizierung und Unterstützung notwendig! Es muss außerdem sichergestellt werden, dass die Be-schäftigten entsprechend informiert, qualifiziert und in der Einführungsphase von HR-Service bei Fragen betreut werden. Sinnvoll wäre es auch Fachexperten als Terminal-Ansprechpartner zu benennen und vor Ort zur Verfügung zu stellen.Berücksichtigung aller Mitarbeitenden!Das Unternehmen sollte die Bereitstellung von Dienst-Smartphones für alle Mitarbeiter in Betracht ziehen, um eine moderne, effiziente, flexible und vernetzte Kommunikation zu gewährleisten. Es ist nicht selbstverständlich, dass jeder Mit-arbeiter ein Smartphone besitzt oder bereit ist, sein privates Gerät für geschäftliche Zwecke zu nutzen, und die Präferenz einiger Mitarbeiter, keine Firmen-Apps auf ihrem persönlichen Smartphone zu installieren, sollte respektiert werden.Darüber hinaus darf das Unternehmen nicht die Kolleginnen und Kollegen übergehen, die keine geschäftlichen Endge-räte haben oder aus anderen Gründen wie Elternzeit oder Langzeiterkrankungen keinen Zugang zu Unternehmens-informationen haben. Sie dürfen nicht von der digitalen Kommunikation abgeschnitten und damit ausgeschlossen werden.Du hast eine Frage an die Entgeltabrechnung, zu Arbeitszeitthemen oder brauchst eine Bescheinigung? Seit dem 8. April ist My HR Service der zentrale digitale Ort, an dem Beschäftigte und Führungskräfte in Deutschland ihre Anfragen zu HR-Themen stellen und deren Bearbeitungsstand jederzeit einsehen können. Dort findet man auch Informationen zu Altersteilzeit, Mut-terschutz oder stellt Anträge, z.B. für Elternzeit oder Kinder-Kranktage. Was in der Theorie schön und gut klingt, stößt in der Realität an leider an seine Grenzen! Die Leidtragenden sind unsere Kolleginnen und Kollegen in der taktgebundenen Produktion.Neues My HR Service ToolFür die Belegschaft in der taktgebundenen Produktion nicht gut durchdacht!©Adobe Stock/Fotograf

14 07|2024Personelle Veränderungenim Betriebsrat©Adobe Stock/fotogestoeberNeuer Betriebsrat: Timo Entenmann„Beim Betriebsrat ist es wie bei der freiwilligen Feuerwehr:Für die Kolleginnen und Kollegen geht man durchs Feuer!“Im März ist Timo Entenmann in den Betriebsrat am Standort Untertürkheim nachgerückt. Wir haben mit ihm darüber gesprochen, was ihn jeden Tag aufs Neue motiviert und was ein „feuerfester Anzug“ damit zu tun hat.Timo, herzlichen Glückwunsch zum neuen Amt! Du bist erst seit einigen Jahren Untertürkheimer oder?Vielen Dank! Korrekt, ich darf mich nun seit rund vier Jahren einen stolzen „UT-ler“ nennen. Aber meine ersten Schritte hier bei Mercedes, habe ich bereits vor über 30 Jahren im Werk Sindelfingen gemacht. Und zwar als Azubi für Kom-munikationselektronik, im Anschluss habe ich viele Jahre in der Instandhaltung gearbeitet. Wie kommt es, dass wir dich als Betriebsrat gewinnen konnten?Gewerkschaftsmitglied war ich von Anfang an – doch erst als in meinen damaligen Einsatzbereichen radikal Personal abgebaut wurde, habe ich wirklich verstanden, welchen Stellenwert ein starker IG Metall Betriebsrat und die Ver-trauensleute im Betrieb haben. Diese Zeit hat mich stark geprägt. Ich habe miterlebt, wie zahlreiche Bereiche auf null runtergefahren wurden und wie Kolleginnen und Kollegen ohne Rücksicht immer wieder von A nach B versetzt wurden. Ich habe erlebt, was es bedeutet, wenn man sich jeden Tag Sorgen um seinen Arbeitsplatz machen muss. Wenn‘s hart auf hart kommt, kommt man alleine nicht weit. Umso wichtiger ist es, sich zusammenzuschließen. Hilfe zu suchen. Sich zu organisieren und gemeinsam zu wehren. Solidarität ist nicht nur ein Wort. Für mich war schnell klar, dass ich mich als Vertrauensmann engagieren möchte, um gemeinsam mit dem Betriebsrat in den Bereichen etwas bewegen zu können. Doch dass ich einige Jahre später in Untertürkheim selbst Betriebsrat werde, hätte ich zu diesem Zeitpunkt niemals gedacht. Also war der Wechsel nach UT ausschlaggebend?Aufjedenfall. Im April 2020 bin ins Werk Untertürkheim gewechselt. Genau genommen in die ITT in Mettingen. Ich dachte, dass ich nun endlich in einem „Zukunftsbereich“ angekommen bin, in dem Personalabbau keine Rolle spielt. Doch die Hiobsbotschaft verkündete das IT-Management bereits an meinem zweiten Arbeitstag: Große Teile der ITT sollten an einen externen Dienstleister fremdvergeben werden. Diesen Moment werde ich nie vergessen: Schock, Angst und vor allem das Unverständnis stand den Kolle-ginnen und Kollegen ins Gesicht geschrieben. Denn nicht nur das „Geschäft“, sondern auch die Beschäftigten sollten zum Dienstleister wechseln und somit das Unternehmen verlassen. Meine Stelle war zwar nicht betroffen, doch ich wusste, dass es an der Zeit war, aktiv zu werden! Meine damalige Betriebsrätin, Monika Müller-Bertrand, hat mir schnell klar gemacht, dass ich auch in Untertürkheim als Vertrauensmann gebraucht werde. Und dann kam eins zum anderen?Genau, wir haben alles, was wir konnten in Bewegung gesetzt, Rahmenbedingungen klargezogen, Infoveranstal-tungen eingefordert und die Betroffenen über ihre Rechte aufgeklärt. Auch noch lange nach der Fremdvergabe haben wir im Scheibenwischer auf den Rattenschwanz und die zahlreichen Missstände aufmerksam gemacht, die durch diese schlechte Managemententscheidung entstanden sind. Viele Probleme mussten bis hoch in den Vorstand eskalieren, damit sie überhaupt in Angriff genommen wur-den. Bei der Betriebsratswahl 2022 war mir dann klar: Ich kandidiere auf der IG Metall Liste!Von einem Ehrenamt zum Nächsten: Du engagierst dich auch in der freiwilligen Feuerwehr. Siehst du da Parallelen?Ja und ob! Bei der Feuerwehr gibt man alles, um seinen Mit-menschen zu helfen. Im Betriebsrat macht man das auch. Man setzt sich für bessere Arbeitsbedingungen, die Rechte und das Wohl der Beschäftigten ein. In beiden Fällen geht es um Teamarbeit, Zusammenhalt und das Einstehen für andere. Wir müssen als Einheit auftreten, um die Interessen der Belegschaft zu schützen. Sowohl bei der Feuerwehr als auch beim Betriebsrat kann man Hilfestellung leisten und oftmals Schlimmeres verhindern – das treibt mich an. Welche Ziele hast du dir als Betriebsrat gesetzt?Mein Ziel ist es, mein Bestes zu geben, um für die Kolle-ginnen und Kollegen da zu sein. Als Betriebsrat kann man unangenehme Tatsachen ansprechen, Probleme aufzeigen und im Sinne der Beschäftigten Lösungen einfordern.

16 07|2024Seit dem 1. Dezember 2023 ist Cosimo neues Mitglied des Betriebsrats, wo er gemeinsam mit Giuseppe Caputi den Bereich RD/EP betreut. Im Privatleben trainiert Cosimo den italienischen Fußballverein AC Catania Kirchheim. Das strategische Denken und taktische Geschick, das er als Spielertrainer auf dem Fußballfeld an den Tag legt, fließen nun auch in seine Arbeit als Betriebsrat ein.Cosimo, willkommen im Team! Bei der Arbeit Betriebsrat und im Privatleben leidenschaftlicher Spielertrainer – wie passt das zusammen?Danke sehr! Besser als man denkt, im Fußball wie im Be-triebsrat geht es um Teamarbeit und Strategie. Auf dem Platz muss jeder seine Position kennen und zum Wohl des Teams handeln. Genauso ist es im Betriebsrat: Wir müssen unsere Rollen verstehen und gemeinsam für die Interessen der Belegschaft eintreten.Meine Erfahrung als Spielertrainer hilft mir enorm. Ich weiß, wie man ein Team motiviert, wie man mit Nieder-lagen umgeht und wie man aus Fehlern lernt. Aber auch wie man gemeinsam Siege feiert. Diese Fähigkeiten sind auch im Betriebsrat gefragt. Fußball ist für mich nicht nur eine Leidenschaft, sondern auch ein Ausgleich, um Kraft für meine Arbeit im Betriebsrat zu tanken!Du sprichst von Teamarbeit. Wie wichtig ist diese für deine Arbeit im Betriebsrat?Absolut entscheidend. Wie eine Fußballmannschaft, die nur gemeinsam gewinnen kann, müssen wir im Betriebsrat zusammenhalten. Jeder Einzelne hat seine Stärken, aber erst im Zusammenspiel erzielen wir Erfolge. Wir verteidi-gen die Rechte der Mitarbeiter wie ein Torwart sein Tor und greifen Probleme an, wie ein Stürmer das gegnerische Tor.Und wie kommt es, dass dein Weg dich zum Betriebsrat geführt hat? Dass ist ja kein klassischer Beruf.Dazu muss ich jetzt etwas länger ausholen. Meine Reise bei Mercedes begann im September 2001 mit einer Aus-bildung zum Fertigungsmechaniker, Fachrichtung Ferti-gung. Zunächst war ich in der Kurbelgehäusefertigung als Maschinenbediener tätig und hatte als junger Mann ein sorgenfreies Leben. Alles lief nach Plan und ich habe „dolce vita“ genossen. Somit hatte ich auch keinerlei Berührungspunkte mit Gewerkschaften oder Betriebsräten.Wann hat sich das geändert? Erinnerst du dich an deine ersten Berührungspunkte mit der IG Metall?Klar. Ich habe auf meine Urlaubsabwesenheitsmail Antwor-ten von IG Metall-Mitgliedern bekommen, die mich darauf hinwiesen, dass ich meinen Anspruch auf 30 Tage Urlaub dem IG Metall-Tarifvertrag zu verdanken habe. Damals habe ich das nicht wirklich verstanden. Ich dachte, das sei selbstverständlich. Aber mit der Zeit habe ich gelernt, dass solche Errungenschaften hart erkämpft sind und wir sie nicht als gegeben hinnehmen dürfen.Ich habe erkannt, dass die Gewerkschaftsarbeit viel mehr ist als nur Tarifverhandlungen. Es geht um den Schutz und die Verbesserung unserer Arbeitsbedingungen. Wie im Fußball, wo man für den Erfolg hart trainieren muss, müssen auch im Betriebsrat Siege erkämpft werden. Heute weiß ich, dass jede Verbesserung, die wir genießen, das Ergebnis von Engagement und Solidarität ist.2005 trübte sich meine heile Welt zum ersten Mal, als meine Stelle dem Personalabbau zum Opfer fiel. Da ich der jüngste und zuletzt eingestellte Mitarbeiter war, sollte ich als erster gehen. Damals habe ich am eigenen Leib erfahren, wie wichtig die Rolle und Unterstützung des Betriebsrats ist.Das war sicherlich nicht einfach für dich. Wie hat der Per-sonalabbau deine Sicht auf die Arbeit des Betriebsrats verändert?Der Einsatz für Mitarbeiterrechte und der Schutz ihrer Interessen sind von unschätzbarem Wert! Für mich ging es damals gut aus, da der Betriebsrat zusammen mit meinem damaligen Teamleiter dafür sorgte, dass ich eine Anschlussstelle im Aggregatvorbereitungszentrum als Rüster antreten konnte. Diese Erfahrung hat mir die Augen geöffnet und mich motiviert, mich stärker im Betrieb zu en-gagieren und etwas zurückzugeben. So habe ich viele Jahre zunächst die Rolle des Sprachrohrs meiner Kolleginnen und Kollegen und später die Rolle des Vertrauensmanns wahrgenommen. Um eine stärkere Stimme zu bekommen und mehr bewirken zu können, habe mich 2022 zur Wahl aufstellen lassen.Wo findest du Rückhalt und was treibt dich an?Meine Familie ist mein Fundament, und die Werte, die ich zu Hause lebe, trage ich auch in meine Arbeit.©Adobe Stock/Igor Link Neuer Betriebsrat: Cosimo Attorre„Es zählt das Team, die Taktik und das gemeinsame Ziel!“

18 07|2024Einkommen deutlich erhöhen!Die Forderung nach einer deutlichen Erhöhung der Ein-kommen steht im Mittelpunkt der Tarifrunde. Angesichts gestiegener Lebenshaltungskosten ist das auch die klare Präferenz der bundesweit 318.000 Beschäftigten, die an der Befragung zur bevorstehenden Tarifrunde teilgenommen haben. Am 21. Juni 2024 hat die Große Tarifkommission der IG Metall Baden-Württemberg mit großer Mehrheit die Forderung nach einer 7-prozentigen Erhöhung der Tabel-lenentgelte beschlossen. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll 12 Monate betragen und betrifft bei uns im Südwesten Deutschlands rund eine Million Beschäftigte in der Metall- und Elektroindustrie.Jugend stärken und Ausbildung attraktiv halten!Mit Blick auf den Fachkräftenachwuchs betont Barbara Resch, Bezirksleiterin der IG Metall Baden-Württemberg: "Die Vergütungen müssen überproportional steigen, wes-wegen wir für die Auszubildenden und dual Studierenden einen monatlichen Festbetrag von 170 Euro fordern. Es geht darum, die Ausbildung in der Metall- und Elektroindustrie weiterhin für junge Menschen attraktiv zu halten und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.“Zeit und Geld: Mehr individuelle Wahlmöglichkeiten! Ein weiteres wichtiges Thema der Tarifrunde ist das Thema Arbeitszeit. Die IG Metall will sich dafür einsetzen, die Zu-gangsvoraussetzungen für tarifliche Freistellungszeiten zu erweitern und somit den Beschäftigten mehr individuelle Wahlmöglichkeiten zu bieten. Dies entspricht dem Wunsch vieler Mitarbeitenden.Standort- und Beschäftigungssicherung weiterhin von hoher Bedeutung!Neben der Entgelterhöhung ist die Sicherung von Arbeits-plätzen ein zentrales Anliegen der IG Metall. Laut der Befragung der Beschäftigten sind ihnen Standort- und Be-schäftigungssicherung besonders wichtig. „Die IG Metall Baden-Württemberg setzt sich dafür ein, Investitionen und Forderungen auf einen Blick• 7 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von 12 Monaten• Azubis und Dualis: monatlicher Festbetrag von 170 Euro mehr • Soziale Komponente für untere Einkommen• Mehr individuelle Wahlmöglichkeiten zwischen Zeit und Geld• Standort und Beschäftigungssicherung – Investitionen und Innovationen fördernIG Metall fordert 7 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten in der Metall- und ElektroindustrieEine tabellenwirksame Entgelterhöhung von 7 Prozent und eine überproportionale Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 170 Euro pro Monat: Damit geht die IG Metall im Herbst in die Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie! Das haben die regionalen Tarifkommissionen und der IG Metall Vorstand bundesweit beschlossen. Wie unsere Tarifforde-rung in Baden-Württemberg aussieht, haben wir euch zusammengefasst.Innovationen im Land zu stärken. Dafür benötigt es aber auch die Unterstützung und die richtigen Impulse seitens der Politik“, so Barbara Resch. Als IG Metall Betriebsrat setzen wir uns aktuell für eine Verlängerung unserer Zu-kunftssicherung 2030 bei Mercedes ein – sie ist in Zeiten der Transformation unser höchstes Gut!Nullrunde ist keine Option!Die Forderung des Arbeitgeberverbands Südwestmetall nach einer Nullrunde sorgt für Unmut bei der IG Metall. „Vor der Beschlussfassung solche Forderungen hinauszurufen, belastet nicht nur die Verhandlungen vor deren Beginn, sondern ist zudem eine Respektlosigkeit den Beschäftigten gegenüber. Auch bringt es nichts, den Standort Baden-Württemberg schlecht zu reden. Es geht darum, die Betriebe für die Zukunft fit zu machen und dazu gehört auch, die Beschäftigten für ihren Einsatz adäquat zu entlohnen,“ sagt Barbara Resch dazu.

20 07|2024IG Metall, Wilhelm-Leuschner-Str. 79, 60329 Frankfurt Vertreten durch den Vorstand, 1. Vorsitzende: Christiane Benner, Kontakt: vorstand@igmetall.deV.i.S.d.P./Verantwortlich nach § 18 Abs. 2 MStV:Klaus Stein, 1. Bevollmächtigter IG Metall Stuttgart (kommissarisch), Theodor-Heuss-Str. 2, 70174 Stuttgart, Kontakt: stuttgart@igmetall.deDruck: C. Maurer GmbH & Co. KG, Geislingen an der Steige Alle Bilder (sofern nicht anders vermerkt): ©Betriebsrat Mercedes-Benz Untertürkheim, ©IG Metall, ©Mercedes-Benz IMPRESSUMKolleginnen und Kollegen demonstrieren bundesweit!…für eine gute Zukunft und gute Arbeitsbedingungen in den Niederlassungen!Mercedes-Benz plant den Verkauf der rund 80 eigenen Niederlassungen, wovon etwa 8.000 Beschäftigte bundesweit betroffen sind. Der Gesamtbetriebsrat und die IG Metall haben klare Forderungen aufgestellt: Sicherheit, Best Ow-nership Kriterien bei der Erwerberauswahl, gute Arbeitsbedingungen durch Tarifverträge und Tarifbindung, einen angemessenen Nachteilsausgleich sowie Respekt für die Beschäftigten der Niederlassungen. Unsere Botschaft an den Vorstand ist klar: Die Belegschaft bei Mercedes-Benz hält und kämpft zusammen. Über Jahre erreichte Rechte und Absicherungen werden wir ent-schlossen verteidigen! DANKE an alle Teilnehmenden für die Unterstützung und die Unterstützung aus den zahlreichen Soli-Betrieben! GEMEINSAM SIND WIR STARK! Deutschlandweite Aktion der GJAVDie Mercedes-Benz Gesamtjugendvertretung veranstaltete im Juni eine deutschlandweite Aktion. An den "Tagen des Respekts“ fanden im Werk Un-tertürkheim am 4. und 5. Juni zahlreiche Workshops und Vorträge zu Sexismus, Rassismus, Ableismus und Antirassismus statt. Die Teilnehmenden erlebten in Workshops, welche Herausforderungen z.B. das "Leben im Rollstuhl" und "Arbeiten mit Blindbrille“ mit sich bringt. Redner von der Ferhat Unvar Initiative und ein Hanau-Überlebender betonten nachdrücklich die Wichtigkeit von Antirassismus und Solidarität. Die Aktion kam gut an und unterstreicht die Wichtigkeit solcher Aktionen. FÜR EIN RESPEKTVOLLES MITEINANDER AM ARBEITSPLATZ!MeldungenFotos: Julian Rettig